Wir haben unsere Bewerber:innen bereits in der Vergangenheit dazu befragt, was ihnen an Stellenanzeigen wichtig ist. Auch heute sind Jobanzeigen der meistbenutzte Einstiegspunkt in die Jobsuche. 42 Prozent der Jobinteressenten starten auf einer Online-Jobbörse.
Um frische Erkenntnisse zu diesem Thema mit Ihnen teilen zu können, haben wir gemeinsam mit Henner Knabenreich eine Umfrage unter 1.445 Teilnehmer:innen durchgeführt. Henner ist Personalmarketing-Coach, Buchautor und HR-Blogger und wir bedanken uns bei ihm für die Zusammenfassung:
Inhalte
- Eine gute Stellenanzeige schreiben: 1.445 Jobsuchende äußern ihre Erwartungen an Stellenanzeigen
- Was wollen eigentlich Jobsuchende?
- Stellentitel richtig auswählen: klar und deutlich
- Jobsuchende bevorzugen generisches Maskulinum
- Intransparente Aufgabenbeschreibungen und überzogene Anforderungen: Hauptgrund, sich nicht zu bewerben
- Aufgabenbeschreibung und Anforderungen wichtigste Elemente einer Stellenanzeige
- Länge der Texte egal, Aufzählungspunkte bevorzugt
- Keine Standardfloskeln
- Danke, Henner!
- 12 Elemente für perfekte Stellenanzeigen
- Technische Anforderungen: Responsive & Co.
Eine gute Stellenanzeige schreiben: 1.445 Jobsuchende äußern ihre Erwartungen an Stellenanzeigen
Anhand der Auffindbarkeit und der inhaltlichen Gestaltung einer Stellenanzeige entscheidet sich, ob man sich überhaupt bewirbt – oder eher fluchtartig das Weite sucht. Zeit, den Status quo zu verbessern.
Was wollen eigentlich Jobsuchende?
Wer nicht fragt, bleibt dumm, so bekommen wir es von Kindesbeinen an gesagt. Also haben wir genau das getan: Wir haben die Jobsuchenden gefragt, worauf es ihnen bei Stellenanzeigen ankommt.
1.445 Teilnehmer:innen haben uns im Zeitraum von Mitte März bis Ende April 2021 eine Einschätzung davon vermittelt, was sie von einer guten Stellenanzeige erwarten. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache und sind eine wertvolle Hilfe bei der künftigen Gestaltung Ihrer Job-Angebote.
Stellentitel richtig auswählen: klar und deutlich
Eigentlich ist es klar: Ohne Auffindbarkeit Ihrer Stellenanzeigen kann es auch keine Bewerbungen geben. Doch was erwarten Jobsuchende vom Stellentitel? Wie werden beispielsweise originelle Stellentitel wie „Powerpoint-Ninja“ oder „Alltagsheld“ wahrgenommen? Oder unternehmensspezifische Stellentitel wie „Wildlife Control Operator“? Eher nicht so gut: Lediglich 7 Prozent sprechen sich für originelle, immerhin 9 Prozent für unternehmensspezifische Stellentitel aus.
Die überwiegende Mehrheit aber (83 Prozent) wünscht sich einen Stellentitel, der Auskunft darüber gibt, was jemanden in der Stelle erwartet bzw. welche Kompetenzen für den Job gefordert sind. Eigentlich naheliegend, trotzdem finden sich nicht selten Stellenbezeichnungen wie „Referent“, „Mitarbeiter“ oder „Sachbearbeiter“ – ergänzt um das obligatorische „m/w/d“, versteht sich.
Jobsuchende bevorzugen generisches Maskulinum
Und tatsächlich ist es genau dieses „m/w/d“ in Verbindung mit der Berufsbezeichnung im generischen Maskulinum, welches Jobsuchende bevorzugen (29 Prozent). Auch anderweitig dominiert das generische Maskulinum die Ergebnisse. Mit 22 Prozent steht „w/m/d“ in Verbindung mit der Berufsbezeichnung an zweiter Stelle.
Sonderzeichen wie Sternchen oder Doppelpunkt spielen dagegen eine eher untergeordnete Rolle. 16 Prozent der Befragten ist es im Übrigen vollkommen egal, in welcher Form das Geschlecht im Stellentitel kenntlich gemacht wird.
Intransparente Aufgabenbeschreibungen und überzogene Anforderungen: Hauptgrund, sich nicht zu bewerben
Das generische Maskulinum wird von Jobsuchenden bevorzugt. Dennoch ist eine einseitige Geschlechtsangabe für gut 20 Prozent der Befragten ein Grund dafür, sich nicht zu bewerben. Hauptgründe sind allerdings unklare Aufgabenbeschreibungen (35 Prozent) und Anforderungen, die überzogen oder unspezifisch sind (29 Prozent).
Auch die fehlende Angabe des Standorts, bzw. zu Homeoffice, ist einer der 5 Top-Gründe, sich nicht zu bewerben (21 Prozent). Ein wenig aussagekräftig gestalteter Stellentitel hält 18 Prozent von einer Bewerbung ab. Eigentlich wären es deutlich mehr, denn das liegt ja auf der Hand: Ist der Stellentitel wenig aussagekräftig, wird er auch nicht gefunden.
Auch wenn das Fehlen einer Gehaltsangabe von den Befragten als das geringste Hindernis für eine Bewerbung eingeschätzt wird, sollten Sie das Gehalt trotzdem nennen. Einer der Teilnehmer der Umfrage bringt es richtig auf den Punkt: „Die Angabe des [ungefähren] Gehalts erspart Bewerbern sowie dem Unternehmen Zeit.“
Laden Sie sich jetzt den Gehaltsreport 2019 herunter und lesen Sie, welchen Umgang sich Kandidat:innen mit Gehaltsangaben im Bewerbungsprozess wünschen: Mehr Transparenz wagen: Gehalt im Bewerbungsprozess
Aufgabenbeschreibung und Anforderungen wichtigste Elemente einer Stellenanzeige
Die wichtigsten Elemente einer Stellenanzeige stellen für die Befragten die Aufgabenbeschreibung (67 Prozent) und das Anforderungsprofil (62 Prozent) dar. Stellentitel und Ansprechpartner teilen sich den dritten Platz (ca. 37 Prozent). Das Bildmotiv hingegen spielt eine absolut untergeordnete Rolle.
Länge der Texte egal, Aufzählungspunkte bevorzugt
Stellt sich abschließend die Frage, wie lang denn eigentlich die Texte sein dürfen, wenn doch Aufgabenbeschreibung und Anforderungsprofil die wichtigsten Elemente sind? Die Antwort der meisten Befragten lautet pragmatisch: Die Textlänge ist egal, solange man sich ein umfassendes Bild von der Stelle machen kann (41 Prozent).
Geht es um die Aufbereitung des Textes, so bevorzugt mehr als ein Viertel Aufzählungspunkte mit ausführlich ausformulierten Sätzen. Reiner, ausführlicher Fließtext hingegen steht wenig hoch im Kurs (5 Prozent)
Keine Standardfloskeln
Eine Stellenanzeige sollte dem Publikum und dessen Anforderungen gerecht werden, so bringt es einer der Teilnehmer der Umfrage auf den Punkt. Keine Standardfloskeln, ein anderer. Ansprechende Formulierungen und den Leser an den Text fesseln, fasst es ein weiterer zusammen.
Danke, Henner!
Henner hat uns gebeten, darauf aufmerksam zu machen, dass er aus aus verschiedenen Gründen auf das Gendern verzichtet. Die gegenderten Formen wurden von uns nachträglich eingefügt.
Auf der Basis dieser Ergebnisse möchten wir Ihnen unsere wichtigsten Erfahrungen mit dem Erstellen und Optimieren von Stellenanzeigen mitgeben. Die Mediaberatung von softgarden betreut die Ausschreibungen von mehreren Tausend Kunden und kann deshalb auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Lassen auch Sie sich kostenlos von unseren Media-Experten beraten!
12 Elemente für perfekte Stellenanzeigen
Grundlegend sollte Ihr Ziel sein, auf Ihrer Stellenanzeige alle Informationen zu bieten, die eine Leser:in für die Entscheidung zur Bewerbung braucht. Idealerweise müsste diese Person nicht mehr weiterrecherchieren, bevor er oder sie sich bewirbt.
Außerdem sollte die Bewerbung direkt über die Stellenanzeige möglich sein. Verzichten Sie auf Email-Bewerbungen oder Verweise auf eine andere Bewerbungsseite. Indem Sie Medienbrüche und Klicks reduzieren, können Sie die Bewerbungsrate einfach erhöhen. Dasselbe gilt für Ihre eigene Karriereseite. Jetzt Karriereseite Pro von softgarden testen und Candidate Experience optimieren
Ihre Anzeigen sollten die folgenden Inhalte umfassen – egal, ob es sich um eine Ausschreibung auf Ihrer Karriereseite oder einem Jobportal handelt:
Was gehört in eine Stellenanzeige? Die Must-Haves im Überblick
Ihr Unternehmensprofil
Die Beschreibung Ihres Unternehmens sollte authentisch und eindeutig sein. Zu welcher Industrie gehören Sie? Was macht Sie besonders? Wie viele Mitarbeiter:innen haben Sie und an welchen Standorten sind Sie tätig? Gibt es interessante Zukunftspläne, für die Sie aktuell Mitarbeiter:innen suchen? Denken Sie auch daran: Ihre Stellenanzeige ist Teil Ihres Employer Brandings.
Klare Aufgabenbeschreibung und Stellenprofil
Erstellen Sie ein konkretes Anforderungsprofil. Je genauer und detaillierter die Beschreibung der Aufgaben, desto größer ist die Chance, dass sich geeignete Bewerber:innen melden. Beschreiben Sie so genau wie möglich die täglichen Aufgaben, die zur Position gehören. Einsatzort und Arbeitszeitenregelungen sind sehr wichtig.
Gehaltsangaben
Arbeitnehmer:innen schätzen Transparenz im Bewerbungsprozess. Im direkten Vergleich ziehen 74 Prozent (Stand: 2020) der Bewerber:innen eine Anzeige mit Gehaltsangabe derjenigen ohne Gehaltsangabe vor. Bewerber:innen verlangen immer mehr nach einer transparenten Kommunikation – vor allem beim Thema Gehaltsangabe. In unserem Bewerbungsreport 2019 gaben 31 Prozent der Befragten an, dass sie sich eine Gehaltsangabe in der Stellenanzeige wünschen. Dem standen nur knapp 10 Prozent der Bewerber:innen gegenüber, die diese Information tatsächlich erhielten. Das „Einfordern“ der Angabe des Wunschgehalts durch den Arbeitgeber wird von Bewerber:innen oft als unfair empfunden .
Arbeitgeber-Bewertungen von 80 Prozent bevorzugt
Binden Sie Arbeitgeber-Bewertungen in Ihre Stellenanzeigen ein. Sollte eine Leser:in Ihrer Stellenanzeige Ihr Unternehmen googlen, wird sie so oder so auf diese Information stoßen. Seien Sie also transparent und vermitteln Sie diese Information direkt auf Ihrer Stellenanzeige. Laut unserer Studie “Candidate Experience 2020” liegen auch hier Stellenanzeigen mit Arbeitgeber-Bewertungen deutlich vorne und werden von 80 Prozent der Befragten bevorzugt.
KPIs überzeugen 74 Prozent der Bewerber:innen
Schaffen Sie Vertrauen in Ihrem Bewerbungsprozess, indem Sie Kennzahlen des Bewerbungsprozesses transparent darstellen. Geben Sie zum Beispiel an, wie lange Bewerber:innen durchschnittlich auf eine Einladung zum Interview warten müssen. Und keine Angst –Sie schrecken Interessenten nicht nicht mit langen Wartezeiten ab – vielmehr zeigen Sie durch die transparente Kommunikation, dass Sie Ihre Bewerber:innen wertschätzen. Mehr zum Thema Kennzahlen können Sie in folgendem Artikel nachlesen: Recruiting-KPIs: Die 12 wichtigsten Kennzahlen
Nutzer:innen-Führung
Achten Sie darauf, die wichtigsten Fragen zum Bewerbungsprozess zu beantworten, wenn Sie Ihre Stellenanzeige erstellen. Platzieren Sie in Ihrer Anzeige mindestens einen klaren Call-to-Action, also eine Handlungsaufforderung. Das kann zum Beispiel ein “Jetzt bewerben”-Button sein.
Benefits
Für 18 Prozent der Bewerber:innen sind Benefits entscheidungsrelevant für eine Bewerbung. Was bieten Sie Ihren Mitarbeiter:innen? Warum sollte man sich bei Ihnen bewerben? Mehr Details dazu, was Bewerber:innen sich in ihrem Arbeitsleben wünschen, finden Sie in unserer Studie „Der gute Job“.
Technische Anforderungen: Responsive & Co.
Der beste Inhalt hilft nicht, wenn Ihre Stellenanzeigen nicht gefunden werden, weil der Stellentitel nicht gesucht wird. Oder wenn Ihre Anzeige auf Ihrer Karriereseite so langsam lädt, dass interessierte Leser:innen abspringen, bevor sie die Ausschreibung lesen konnten. Deswegen gilt es, diese technischen Feinheiten zu beachten:
Mobile Optimierung
26 Prozent der Jobsuchen wurden 2019 laut unserer Studie „Jobsuche in Zeiten von Google Jobs“ auf dem Smartphone gestartet. Das ist nur ein Grund von vielen, Stellenanzeigen auch für Mobilgeräte zu optimieren. Sonst verlieren Sie potenzielle Bewerber:innen gleich am Anfang.
Hohe Ladegeschwindigkeit
Ihre Stellenanzeige sollte schnell geladen werden. Das erreichen Sie am einfachsten durch komprimierte Bilder in der passenden Auflösung.
Nicht nur die Gestaltung der Stellenanzeigen an sich ist wichtig, Sie sollten sie auch in den richtigen Jobportalen platzieren. Denn welche Bewerbungskanäle von Bewerber:innen bevorzugt werden, hängt stark von der Zielgruppe ab. Die Mediaberatung von softgarden hilft Ihnen, die richtigen Online-Jobbörsen zu identifizieren. Mit der Multiposting-Funktion unserer Bewerbermanagement-Software veröffentlichen Sie Ihre Anzeigen mit nur wenigen Klicks in allen relevanten Portalen.
Die Stellenanzeige bleibt ein wichtiges Element der Candidate Experience. 42 Prozent aller Jobsuchen starten auf Stellenanzeigen in Jobportalen. Damit ist die Stellenausschreibung ein enorm reichweitenstarkes Werkzeug für Ihren Recruiting-Mix. Es lohnt sich, Zeit zu investieren, um Ihre Stellenanzeigen zu optimieren. Und vergessen Sie nicht: Ihre Stellenanzeige prägt Ihre Arbeitgebermarke, genauso wie das weitere Bewerbungsverfahren. Also nehmen Sie sich die Zeit, die gesamte Candidate Journey von Anfang bis Ende zu durchdenken.
Haben wir einen Aspekt vergessen, der Ihnen wichtig ist? Wie nutzen Sie Stellenanzeigen, Jobportale und Karriereseite? Wir freuen uns über Ihre Kommentare.